2020 war das Jahr, in dem wir alle wahrscheinlich am liebsten das Betriebssystem neu installiert hätten, um den Virus loszuwerden. Gleichzeitig war es das Jahr, in dem wir gelernt haben, dass gemeinsames Arbeiten auch aus dem Home Office heraus funktioniert und selbst Kreativ-Workshops erstaunlich gut per Videokonferenz durchgeführt werden können. Aber es war auch das Jahr, in dem wir gemerkt haben, wie wichtig persönliche Nähe ist und unser sozialer Zusammenhalt.
Unsere Lichtinstallation (fast) auf der Luminale / Interaktive Lichtinstallation bei der IHK Wiesbaden
Unser Jahr 2020 startete sehr euphorisch, denn wir bekamen die Möglichkeit unsere zusammen mit LUMODO entwickelte Lichtinstallation “TRILIGHT“ im März auf der Luminale in Frankfurt ausstellen. Aus diesen schönen Plänen wurde allerdings nichts, denn bis zum Start war der Corona-Virus auch bei uns angekommen und die Luminale wurde kurzfristig abgesagt (hier gibt es einige Impressionen von den Entwicklungs- und Aufbauarbeiten).
Dass wir das Jahr über verschiedene kleine Geschwister der TRILIGHT im Rahmen des LUMODO-Labels produzieren durften, und eine interaktive Lichtinstallation seit ein paar Tagen in Erdgeschoß des neuen Bürogebäudes der IHK Wiesbaden hängt, das tröstet uns jetzt doch ein bisschen 😉
(IHK-Pressemitteilung)
Fotos: Paul Müller
Im Zeichen der Corona-Pandemie
Zu Beginn der Pandemie fehlte es an allen Ecken und Enden an Schutzausrüstung. Dass wir mit unserer Werkstatt helfen können, war sofort klar und wir haben inzwischen hunderte Behelfs-Gesichtsschilde produziert und verteilt (mehr dazu hier).
Aber auch dem Thema schmerzende Ohren durch das dauerhafte Tragen einer Atemschutzmaske haben wir uns angenommen und einen 3D-druckbaren Bügel für Schutzmasken entwickelt. Die Bügel sind super leicht (lediglich 2 Gramm) und werden aus biologisch abbaubarem Polylactide-Kunststoff (kurz PLA) gedruckt. Das macht sie sowohl ressourcenschonend als auch nachhaltig.
Zum Nachdrucken finden Ihr das Open Source Design unter folgendem Link: https://github.com/Creato…/Creators-Collective_Mask-Straps
Bildung neu denken
Wir haben uns sehr gefreut, dass wir dieses Jahr auf verschiedenen Ebenen daran mitwirken konnten, neue Formate und Konzepte für eine zukunftsfähige Bildung zu entwickeln.
Im Frühjahr haben wir das Staatliche Schulamt Wiesbaden dabei unterstützt, mit einer schulübergreifenden Arbeitsgruppe und einem Design Thinking Ansatz das Konzept für eine neue Integrierte Gesamtschule in Wiesbaden zu erarbeiten. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit und wie sich diese in allen Aspekte von der Pädagogik bis hin zur Architektur umsetzen lassen.
Die Helene-Lange-Schule, eine Versuchsschule des Landes Hessen und Club of Rome Schule, durften wir in verschiedenen Schulentwicklungs-Prozessen unterstützen sowie die Hessische Lehrkräfteakademie bei der Entwicklung einer auf Blended Learning basierenden Lehrkräfte-Fortbildung.
Auch das Make Your School-Projekt, das wir seit Beginn begleiten, hat die Corona-Pandemie auf den Kopf gestellt. Da seit dem Frühjahr keine Hackdays vor Ort in den Schulen mehr stattfinden konnten, haben wir mit dem Team von Wissenschaft im Dialog das Format der „Remote Hackdays“ entwickelt und an mehreren Schulen pilotiert (einen ausführlichen Bericht dazu findet ihr im MYS Blog und einen schönen Live-Bericht auf der Seite der Johannes-Kepler-Schule).
Im Rahmen des Projektes „Frankfurt Dream Academy“ haben wir mit Jugendlichen partizipativ Ideen und Formate entwickelt, die ihnen dabei helfen, zukunftsrelevante Kompetenzen auf- bzw. auszubauen. Das Projekt richtet sich an Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren mit besonderem Fokus auf von sozialer Benachteiligung und Bildungsbenachteiligung betroffene Jugendliche. Die „Frankfurt Dream Academy“ ist ein Projekt der Stadtbücherei Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Verein SocialTech e.V. und wird gefördert im Fonds “hochdrei – Stadtbibliotheken verändern” der Kulturstiftung des Bundes.
Nachhaltigkeit
Auch in Zeiten von Corona darf die Bekämpfung der Klimakrise nicht in den Hintergrund geraten. Eine besondere Motivation hat uns da gleich Anfang des Jahres der Neurobiologe Gerald Hüther gegeben, den wir im Rahmen von Isabelles Bildungsdoku in unserem Studio als Gast begrüßen durften. Im Interview hat er unter anderem verdeutlicht, wie der Wandel in eine nachhaltigere und schönere Welt gelingen kann.
Aus unserem eigenen Bestreben heraus, unser Studio „grüner“ zu machen, ist der Green Office Jam entstanden. Dabei handelt es sich um ein kleines Workshop-Format, das euch hilft, in einem Team oder auch allein in kurzer Zeit konkrete Ideen und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, wie ihr euer eigenes Office nachhaltiger machen könnt. Die Anleitung und Arbeitsmaterialien dazu sind frei verfügbar unter https://creators-collective.com/de/green-office-jam/
Eins ist für uns dieses Jahr auch klar geworden: wir möchten Unternehmen noch konkreter dabei unterstützen, die Transformation zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell mit Hilfe von Ansätzen wie Circular Economy oder Cradle2Cradle zu schaffen. Daher sind wir gerade dabei zusammen mit mit Sustainable Thinking aus Darmstadt das Format der Circular Design Sprints zu entwickeln, das es Unternehmen ermöglicht, in kurzer Zeit Produkte oder Wertschöpfungskreisläufe nachhaltig neu zu denken. Falls ihr mehr wissen wollt, sprecht uns gerne dazu an.
Was sonst noch war
Wir können in diesem Blogbeitrag unmöglich alle Projekte ausführlich vorstellen, die wir dieses Jahr durchgeführt haben. Neben den beschriebenen haben wir nämlich auch für eine große Unternehmensgruppe ein E-Learning in 9 unterschiedlichen Sprachen entwickelt, UI/UX Designs für verschiedene Apps und Plattformen entwickelt, physische Prototypen für verschiedene innovative Produkte entwickelt, Tresen für eine Physiopraxis entworfen und gebaut, einen Klimalehrpfad konzipiert, ein Nachhaltigkeitsseminar an der Hochschule Rhein-Main gegeben und vieles mehr.
Folgt uns gerne auf unseren Social Media Kanälen (Facebook, Instagram, Twitter) für weitere Einblicke in unsere Arbeit.